Küste am Kattegat
Gaasehage
Vogelbeobachtung
Kormorane zeichnen sich schwarz im silberfarbenen Wasser ab. Die südlichste Spitze der Halbinsel Hasnæs – auch Ebeltoft Halvø genannt – ist Gåsehage.
Neben seinen blumen- und insektenreichen Heideflächen ist das Gebiet für sein reiches Vogelleben bekannt.
Die Flachwassergebiete in der Nähe des Feriendorfs Øer Maritime Ferieby, Schleuse und Fährhafen sind ein Eldorado für Meeres-, Wat- und Zugvögel. Strandläufer, Austernfischer und Brachvogel suchen das flache Wasser nach Würmern und Krebstieren ab mit spitzen angewinkelten Flügeln, schnellen Flügelschlägen, scharfen Schreien und langen Schnäbeln und Beinen.
Im Frühjahr und im Herbst fliegen viele Zugvögel über das Gebiet. Am Fähranleger tummeln sich oft Scharen von Eiderenten, Möwen und Kormoranen.
Durch das Meer geformt
Nördlich von Øer Havn stehen Steilküsten aus dem Steinzeitmeer. Die Landschaft sah damals anders aus. Das Meer reichte bis an die Oberkante der Steilhänge und der Strand ging von hier bis über den Wald von Elsegårde in Richtung Elsegårde Strand. Als der Meeresspiegel sank, hinterließ das Wasser den sandigen und nährstoffarmen Boden, in dem leicht Muschelschalen zu finden sind. Am Strand gibt es Feuersteine und Kalkstücke, die aus Norddjursland hierher gelangt sind, wo der Kalk freiliegt.
Øer Havn
Der künstliche Hafen
Der Nationalpark Mols Bjerge reicht mit fünf Meeresgebieten bis ins Meer hinaus.
Øer Havn wurde jedoch in einem künstlichen See angelegt, wo früher einmal Rohstoffgewinnung stattgefunden hat.
Es ist der einzige Hafen in Dänemark, der über eine Schleuse angefahren wird. Zur Schleuse führt eine 700 Meter lange Fahrrinne und ein 220 Meter langer Kanal.
Das moderne Feriendorf
Hier liegt das moderne Feriendorf, das aus den Entwürfen von Friis und Moltke stammt und 1988 seiner Nutzung übergeben wurde. Das Feriendorf besteht aus Häusern, die in Gruppen auf Inseln im künstlichen See stehen.
Der Ort eignet sich hervorragend für einen ruhigen Spaziergang mit Blick auf stilles Wasser.
Jernhatten
49 m hoch
Jernhatten Vom Rand von Jernhatten geht es fast senkrecht hinab auf das weiße Strandufer. Jernhatten erhebt sich 49 Meter über den Meeresspiegel als alleinstehende Hügelgruppe. Der Aufstieg zur Spitze führt vorbei an Trollbuchen, Teppichen von dunkelgrünem Efeu oder auch blauen Anemonen – die Insel Hjelm im Kattegat dabei immer im Blick. Gleich nördlich und südlich von Jernhatten befinden sich Niederungen, die in der Steinzeit vom Meer bedeckt waren, als die Landschaft also noch völlig anders aussah.
Seetang und Steine
Der Strand bildet den perfekten Ausgangspunkt für Schnorcheltouren zum Stein „Blak“, der wie ein großer Buckel über 150 Meter vom Land entfernt aus dem Wasser ragt. Auf dem steinigen Meeresboden wachsen Tangarten wie Meersaite, Zuckertang und Rotalgen sowie Seegras, die einzige Blütenpflanze Dänemarks im Meer.
Hjelm - Insel der Geächtete
Draußen im Kattegat liegt die Insel Hjelm, deren Geschichte der Fantasie freien Lauf lassen kann. Die kleine Insel, die sich in Privatbesitz befindet, war Zufluchtsort für Marsk Stig und seine Anhänger. Marsk Stig wurde wegen des Mordes in Finderup Lade an König Erik Klipping im Jahr 1286 geächtet. Er befestigte Hjelm und von dort aus betrieben die Geächteten Falschmünzerei. Marsk Stig starb im Jahr 1293. Später wurde das Urteil für den Mord von Finderup Lade angezweifelt. Dennoch hat die Geschichte von Marsk Stig und den Geächteten im Laufe der Zeit viele Menschen in ihren Bann gezogen und zu Volksliedern, Schauspielen, einer Oper und Romanen inspiriert.
Rugaard Klint
Eine langsame Erdrutsch
Der Untergrund des bewaldeten Hochufers von Rugård Klint gibt langsam nach und so rutschen ganze Teile von grünem Waldboden mitsamt Bäumen und Blumen in Richtung Meer. Besonders deutlich ist das im Gebiet „Hullerne“ zu sehen, wo die Erdrutsche mehrere Hundert Meter ins Landesinnere reichen. Hier neigen sich die Bäume zum zentralen Teil des Rutsches – es sieht aus, als würden sie sich strecken wollen, um nicht zu kippen. Mit der Zeit enden sie trotzdem als ausgebleichte Stämme am Strand.
Die Moräne, auf der die Bäume stehen, liegt auf plastischem Lehm und gerät darauf ins Rutschen.
Plastischer Ton und Fossilien
An den Steilkanten kann man die Schichtung gut erkennen: unten der dunkelgraue plastische Lehm und darüber die Moräneschicht.
Die meisten Steine am Strand sind aus Feuerstein, der mit Eis und Schmelzwasser aus Norddjursland kam, wo der Kalk direkt unter der Erdoberfläche lagert. Es ist auch möglich, 70 Millionen Jahre alte versteinerte Seeigel zu finden. Im Wasser kommen Schweinswale oft bis dicht ans Ufer auf der Jagd nach kleinen Fischen.